Eckdaten zum Inventar
Itemanalyse und psychometrische Kennwerte
Mit dem Fragebogen zur Mannschaftskohäsion (MAKO-02) konnten Lau und Stoll (2002) ein diagnostisches Verfahren vorstellen, das speziell für Sportspielmannschaften konzipiert wurde und vorgibt, valide und so veränderungssensitiv zu sein, dass es für die Prozessevaluation im Leistungssport, z. B. in der Saisonvorbereitung und im Saisonverlauf, genutzt werden kann (Alfermann & Stoll 2005; Lau, 2005). Der MAKO-02 bildet die Mannschaftskohäsion in zwei Subdimensionen ab, der Aufgabenkohäsion (AUF) mit 10 Items und Sozialkohäsion (SOZ) mit 9 Items. Dem Probanden steht pro Item eine 7-stufige Likert-Skala zur Verfügung. Alle Items sind im Gegensatz zum GEQ, der auch negativ formulierte Items enthält, positiv formuliert.
Entwicklung der Testitems
Zunächst wurde vom vierdimensionalen Kohäsionskonstrukt des GEQ ausgegangen und vier Item-Pools gebildet. Zwei Subdimensionen beinhalteten personenbezogene Items, die konsequent in der Ich-Perspektive formuliert wurden und zwei weitere Subdimensionen umfassten gruppenbezogene
Aussagen (Wir-Perspektive). Die jeweiligen Differenzierungen Zweiterordnung waren, wie im GEQ, Fokussierungen auf die sozial- und aufgabenorientierte Kohäsion. Im Ergebnis einer Expertenbefragung unter Sportspieltrainern wurden letztlich 32 Items (4 Dimensionen x 8 Items) in die Urversion des MAKO aufgenommen, davon waren 28 Items positiv und vier Items negativ formuliert, um zu kontrollieren, dass die Polung der Items keinen Einfluss auf die Bewertung durch die Probanden hat. In Anlehnung an den GEQ-D von Wilhelm (2001), wurde ebenfalls eine siebenstufige Likert-Skala gewählt, mit deren Hilfe die Probanden ihre Einschätzung von 1 („stimme überhaupt nicht zu“) bis 7 („stimme völlig zu“) vornehmen können.
Mit dem Ziel, einen Datensatz zur Durchführung einer Faktorenanalyse zu erhalten, wurde die MAKO-Urversion (32 Items) bei leistungsorientierten Sportspielmannschaften (G = 22; N = 241) im Zeitraum von Januar bis April 2002 eingesetzt (vgl. Tabelle 1, Studie 4). Der Eigenwertverlauf (Screeplot) der Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation weist 10 Eigenwerte mit einem Wert größer 1 auf (vgl. Abbildung 1), die 63,1 % der Gesamtvarianz der Items aufklären. Der Screeplot legt allerdings die Extraktion von zwei Faktoren nahe, die gemeinsam 29,5% der Gesamtvarianz aufklären. Eine forcierte Hauptkomponentenanalyse, die mit dem Ziel durchgeführt wurde, genau zwei Faktoren zu extrahieren (Rotationsmethode: Varimax) bestätigte die Zwei-Faktoren-Lösung durch eine inhaltlich sinnvolle Extraktion der Items (vgl. Tabelle 2). Im ersten Faktor werden neun Items zusammengefasst, die sozialorientierte Aussagen zum Teamzusammenhalt beinhalten. Die Faktorladungen der aufgenommenen Items (Kriteriumswert > .40) liegen zwischen .799 und .420. Der zweite Faktor umfasst 10 Items, die eine aufgaben- und zielorientierte Fokussierung besitzen. Die Faktorladungen liegen hier zwischen .687 und .443. Unterscheidungen in individuelle Identifikationen (Ich-Perspektive) oder in die wahrgenommene Geschlossenheit der Gruppe (Wir-Perspektive) werden von den befragten Mannschaftsmitgliedern nicht vorgenommen. Im Ergebnis dieser Faktorenanalyse reduziert sich die MAKO-Urversion von 32 auf 19 Items. Der MAKO-02 bildet demnach die Mannschaftskohäsion in zwei Subdimensionen ab, der:
• Aufgabenkohäsion (AUF) mit 10 Items und
• Sozialkohäsion (SOZ) mit 9 Items.
Abbildung 1. Screeplot
Tabelle 1. Gesamtübersicht der empirischen Studien 2000 bis 2004
Studien (Autoren)
| Sportspiel | Ziel / Aufgabe |
---|---|---|
1 (Stoll, Ilge) | Eishockey (G = 5; N = 52) | Zusammenhang Kohäsion und Leistung |
2 (Zellweger, Stoll) | Eishockey (G = 2; N = 57) | Querschnittsstudie zur Kohäsion in Auswahlmannschaften |
3 (Winkler) | Fußball (G = 4; N = 49) | Zusammenhang Kohäsion und Leistung |
4 (Orzol, Lau) | Handball, Basketball, Faustball, Fußball, Eishockey (G = 22; N = 241) | Entwicklung und Reliabilitätsprüfung der MAKO-Urversion |
5 (Krone) | Handball (G = 2; N = 27) | Quer- und Längsschnittstudie zur Kohäsion im Saisonverlauf |
6 (Hoffmann) | Basketball (G = 15; N = 105) | Vergleich GEQ-D und MAKO-02 |
7 (Sauer, Stoll) | Fußball (G = 5; N = 60) | Zusammenhang Kohäsion und Leistung |
8 (Hoffmann, Lau) | Basketball (G = 3; N = 43) | Quer- und Längsschnittstudie zur Kohäsion im Saisonverlauf |
9 (Mandel) | Fußball (G = 5; N = 58) | Zusammenhang zwischen Kohäsion und Selbstwirksamkeit |
10 (Friedrich, Lau) | Basketball (G = 12; N = 100) | Kohäsion und soziale Interaktion im Wettspiel |
11 (Lau) | Basketball (G = 2; N = 21) | Effekte einer direkten Team-Building-Intervention |
12 (Lau) | Handball (G = 3; N = 44) | Effekte einer indirekten Team-Building-Intervention |
13 (Stoll, Lau) | Eishockey (G = 2; N = 32) | Quer- und Längsschnittstudie zur Kohäsion im Saisonverlauf |
14 (Lau) | Baskteball, Handball, Volleyball (G = 21) | Prüfung der Kriteriumsvalidität des MAKO-02 |
15 (Pescheck) | Sportspiele (N = 128) | Zusammenhang Kohäsion und Leistungsängstlichkeit |
16 (Küttner) | Volleyball (G = 5; N = 63) | Zusammenhang Kohäsion und Wettkampfangst |
17 (Lau) | Basketball (G = 10; N = 103) | Prüfung der Konstruktvalidität des MAKO-02 |
Gesamtanalyse | Sportspiele G = 46 | Überprüfung einzelner Einflussfaktoren auf die Kohäsion auf Basis der Teammittelwerte und vorläufige Normierung |
Tabelle 2. Ergebnisse der Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation (N = 241)
1. Faktor | 2. Faktor | |
Varianz in % (Gesamt: 29,5%) | 21,7 % | 7,8 % |
V24) Wie sind im Spiel alle hoch motiviert ... | .687 | |
V28) Ich bin im Team, weil Leistung zählt ... | .660 | |
V18) Wir unterstützen uns im Training ... | .603 | |
V13) Wir schätzen die Ursachen für Erfolg ... | .578 | |
V20) Wir geben im Training immer alles ... | .547 | |
V12) Ich weiß vor dem Spiel, welche Aufgabe ... | .545 | |
V03) Ich will in der Mannschaft meine Leistung ... | .517 | |
V17) Ich gebe immer mein Bestes, ... | .510 | |
V06) Mein Ziel orientiert sich am Trainer ... | .492 | |
V27) Wir vertrauen dem Trainer ... | .443 | |
V01) Ich bin in der Mannschaft wegen Freunde ... | .799 | |
V02) Wir verstehen uns auch außerhalb ... | .774 | |
V25) Wir feiern oft zusammen. | .728 | |
V08) Wir helfen bei persönlichen Problemen ... | .681 | |
V04) Wir unternehmen auch nichtsportliche ... | .666 | |
V09) Ich erhalte stets Hilfe im Training ... | .557 | |
V32) Ich will in dieser Mannschaft bleiben ... | .496 | |
V11) Wir kommen viel ins Gespräch ... | .478 | |
V07) Ich werde in der Mannschaft akzeptiert ... | .420 |
Prüfung der Testgütekriterien
Testobjektivität
Fragebögen wird allgemein eine gute Testobjektivität zugestanden, wenn es sich um standardisierte Formen handelt. Der MAKO-02 besteht aus 19 Items, die von jedem Teammitglied ohne Hilfe und selbstständig auszufüllen sind. Die Anordnung der Items ist zufällig. Die Sätze sind im Präsens formuliert und im Satzbau einfach gestaltet. Dem Probanden steht pro Item eine siebenstufige Likert-Skala zur Verfügung, auf der er seine Bewertung vornehmen kann. Der Proband erhält, zusätzlich zur aufsteigenden Skalierung (1 bis 7), im Kopf des Fragebogens eine textliche Unterstützung, die ihm die Bewertungsrichtung vorgibt: 1 = stimme überhaupt nicht zu; 7 = stimme völlig zu. Alle Aussagen sind positiv orientiert.
Zum Einsatz des Fragebogens wurde eine Testinstruktion erarbeitet, die sicherstellen soll, dass alle Teams, unabhängig vom jeweiligen Versuchsleiter, die gleichen Informationen zum Ziel und zur korrekten Durchführung der Befragung erhalten.
Die Auswertungsobjektivität ist ebenfalls gegeben, da eine definierte Syntax-Steuerdatei die Bildung der Subskalen übernimmt. Die Zahl ausgelassener Items oder uneindeutiger Korrekturen durch die Probanden ist verschwindend gering und kann als Fehlerquelle vernachlässigt werden.
Testreliabilität
Die interne Konsistenz der beiden MAKO-Subdimensionen (AUF und SOZ) ist als zufriedenstellend zu bezeichnen. Die Reliabilitätsanalyse sowohl der Originaldaten (Lau & Stoll, 2002) als auch zweier Folgestudien (Küttner, 2003; Pescheck, 2004) weisen für beide Skalen akzeptable Cronbach´s α-Werte aus (vgl. Tabelle 3).
Es ist auffällig, dass die interne Konsistenz der SOZ-Skala unabhängig von den Stichproben stabil bleibt (α > .80), während die interne Konsistenz der AUF-Skala unter den kritischen Wert (α < .80) sinkt, wenn jüngere Probanden (Schüler) oder Probanden mit niedrigen bzw. unterschiedlichen Qualifikationen die Stichprobe bestimmen.
Um die Eignung des MAKO-02 zur Prozessevaluierung abschätzen zu können, war die Retest-Reliabilität zu prüfen. Hierfür wurde der Fragebogen bei Mannschaften im Handball und Fußball (G = 8; N = 66) zu zwei Messzeitpunkten eingesetzt (vgl. Tabelle 1, Studie 4). Zwischen dem Prätest (t1) und Retest (t2) lagen mindestens vier und maximal acht Wochen. Die Retest-Reliabilitäts-koeffizienten betragen für die SOZ-Skala: rtt = .684** und für die AUF-Skala rtt = .701**.
Auch dieses Testgütekriterium konnte repliziert werden. So fand Küttner (2003) in ihrer Retest-Reliabiltätsanalyse (N = 63) für AUF eine rtt von .77** und für SOZ von .78**. Der durchschnittliche Koeffizient rtt = .73 besagt, dass 73 Prozent der Merkmalsvarianz auf wahre Merkmalsunterschiede und 27 Prozent auf Fehlereinflüsse zurück zu führen sind. Ein guter Test, der nicht nur zu explorativen Zwecken verwendet wird, sollte eine Reliabilität von über .70 aufweisen. Das gelingt für den MAKO-02 relativ sicher. Unter Einbeziehung der ermittelten internen Konsistenz kann die Testreliabilität insgesamt als zufriedenstellend bewertet werden.
Tabelle 3. Cronbach´s a aus Reliabilitätsanalysen zum MAKO-02
Studie | Lau & Stoll, 2002 (G = 22, N = 241) | Küttner, 2003 a) N = 95; b) N = 59 | Pescheck, 2004 (N = 128) |
AUF | .81 | a) .79 b) .86 | .79 |
SOZ | .84 | a) .85 b) .84 | .82 |
Anmerkung: a) Voruntersuchung mit Volleyballspieler/innen verschiedener Qualifikation; b) Hauptuntersuchung nur mit Bundesligaspielerinnen Volleyball
Testvalidität
Die Prüfung der Validität des MAKO-02 gestaltete sich vergleichsweise schwieriger. Zunächst wurden bei jeder Anwendung des Fragebogens die Interkorrelation zwischen den beiden Subdimensionen AUF und SOZ ermittelt. Die Ergebnisse (.29* < r < .63**) zeigen, dass stets ein mittlerer Zusammenhang zwischen beiden Skalen besteht, der sich selbst bei kleinen Stichproben signifikant manifestiert. Die Interkorrelation, die nur auf der Basis von Mannschaftswerten gerechnet wurde (G = 46), liegt mit r = . 54** ebenfalls in einem mittleren Bereich. Die gleichzeitige und durchmischte Beantwortung der AUF- und SOZ-Items induziert offensichtlich gleichgerichtete Bewertungstendenzen (r > 0), die aber u. E. nicht besorgniserregend sein sollten, zumal die Faktorenanalyse eindeutig diese zwei Dimensionen unterscheidet.
Die Kriteriumsvalidität (KV) ist definiert als Korrelation zwischen den Testwerten und einem Kriteriumswert einer Stichprobe. Die Validität eines Tests misst sich entweder daran, dass er das Verhalten (Kriterium) zu einem späteren Zeitpunkt (prognostische KV) oder zum Erhebungszeitraum (Übereinstimmungsvalidität) vorhersagt. Die KV ist in ihrer Anwendung eher selten, da es oft an reliablen und validen Außenkriterien fehlt. Als Variante der Bestimmung einer Übereinstimmungsvalidität wird die „Technik der bekannten Gruppe“ beschrieben. Das Kriterium ist hierbei die Zugehörigkeit zu Gruppen, für die Unterschiede in der Ausprägung des zu messenden Konstrukts erwartet werden (Bortz & Döring, 1995, S. 185).
So gesehen, lassen sich in der Anwendung des MAKO-02 hypothetisch signifikant höhere Kohäsionswerte bei Wettspielteams gegenüber zufällig und nur für ein Spiel zusammengestellte Mannschaften erwarten. Die Möglichkeit der Prüfung dieser Hypothese bot sich beim Einsatz des MAKO-02 bei Sportstudenten. Hier wurden von den Lehrkräften willkürlich Teams (G = 9) zusammengestellt, die zur Beurteilung der Spielfähigkeit (Spielnote) ein Prüfungsspiel unter wettspieladäquaten Bedingungen absolvierten. Diese Ergebnisse wurden mit den Kohäsionsausprägungen fester Wettspielmannschaften, die zum Saisonauftakt 2003 erhoben wurden (G = 12), in Beziehung gesetzt und einem T-Test für unabhängige Stichproben unterzogen. Die Gruppenmittelwerte der beiden Stichproben unterscheiden sich sowohl in der AUF-Dimension (T = -2.175; p = .04) als auch SOZ-Dimension (T = -5.408; p = .00) signifikant voneinander. Die Annahme der Unterschiedshypothese kann als ein wertvolles Indiz für die Kriteriumsvalidität des MAKO-02 interpretiert werden. Bei größeren Vergleichsstichproben müsste auch eine Diskriminanzanalyse zum Erfolg führen, d. h. Kohäsionsgruppenwerte auf Grund ihrer Ausprägung in die jeweiligen Kriteriumsstichproben (Zufallsteams vs. Wettkampfmannschaften) zuordenbar sein.
Im weiteren wurde die konvergente und diskriminante Konstruktvalidität geprüft. Konvergente Validität liegt vor, wenn mehrere Methoden dasselbe Konstrukt übereinstimmend (konvergent) messen (Bortz & Döring, 1995). Dazu wurden in einem weiteren Analyseschritt, die MAKO-Skalen mit ähnlichen Skalen zur Operationalisierung der Gruppenkohäsion in Beziehung gesetzt. Die Tabelle 4 zeigt die ermittelten Korrelationen zu den Subskalen des GEQ-D (Wilhelm, 2001) und KFB (Meding, 1988), die sich beide anboten, da sie ebenso zwischen aufgaben- und sozialorientierten Dimensionen unterscheiden. Es wird deutlich, dass die AUF- und SOZ-Skala des MAKO-02 stärker mit den jeweiligen GI-Skalen des GEQ-D korrelieren als mit dessen ATG-Skalen. Das spricht für die Annahme, dass der MAKO-02 eher gruppenzentrierte als individuenbezogene Wahrnehmungen der Mannschaftskohäsion abbildet. Auch wenn die Zusammenhänge mit den Subskalen des KFB nicht so deutlich ausfallen, bestätigen sie aber den Trend. Die Ergebnisse können insgesamt als Indizien für eine erfolgreiche Prüfung der konvergenten Validität des MAKO-02 angesehen werden.
Das Kriterium der diskriminanten Validität erfordert, dass sich das Zielkonstrukt von anderen Konstrukten unterscheidet. Hierfür wurden in den Studien 15, 16 und 17 (vgl. Tabelle 1) weitere psychische und sozialpsychologische Konstrukte mittels Fragebogeninstrumente parallel (zeitgleich) mit dem MAKO-02 erhoben. Die Tabellen 5 bis 7 führen die Ergebnisse zusammen und verdeutlichen, dass es keine bedeutsamen Interkorrelationen zu psychischen Dispositionen der beteiligten Spieler gab. Küttner (2003) konnte für die Subskalen des MAKO-02 weder Zusammenhänge mit den Skalen und dem Gesamtwert der Wettkampfangst SAS-D noch mitanderen Angst-Konstrukten ermitteln (vgl. Tabelle 5). Bei einer Befragung von Sportschülern setzte Pescheck (2004) den MAKO-02 ebenfalls ein. Auch sie konnte zu den über 20 Subskalen der parallel eingesetzten Konstrukte, u.a. zum Perfektionismus, keine signifikant hohen Korrelationen berichten (vgl. Tabelle 6). Das gleiche Ergebnis brachte letztlich auch die Studie 17 (vgl. Tabelle 7), in der die Probanden gleichzeitig über die Mannschaftskohäsion und dem wahrgenommenen Trainingsklima (Würth et al., 1999) sowie ihrer Motivationsorientierung (Rethorst, 1999) berichten sollten. Es können keine hohen Korrelationen aufgedeckt werden, das den Schluss zulässt, dass die Bewertung individueller Wertungsdispositionen nicht im Zusammenhang mit gruppenbezogenen Kognitionen steht. Diese Ergebnisse gelten als ein Beweis für eine hinreichend gesicherte diskriminante Konstruktvalidität des MAKO-02.
Tabelle 4. Korrelationskoeffizienten zwischen den Subskalen verschiedener Kohäsionsfragebögen
Studien1 | MAKO-02 | ATG-T | ATG-S | GI-T | GI-S | KFB-AK | KFB-BK |
4 | AUF | .38** | .32 | .85** | .19 | ||
SOZ | .35* | .67** | .65** | .70** | |||
6 | AUF | .33* | .07 | .47** | .21* | ||
SOZ | .22* | .42** | .52** | .65** | |||
10 | AUF | .67** | ,63** | ||||
SOZ | .48** | .50** | |||||
11, 12 | AUF | .60** | ,44** | ||||
SOZ | .39** | .50** |
Anmerkung: 1 ... Zuordnung der Studien, siehe Tabelle 1; * p < .05; ** p < .01; AUF ... Aufgabenkohäsion; SOZ ... Sozialkohäsion; ATG-T ... Attraction to Group-Task; ATG-S ... Attraction to Group-Social; GI-T ... Group Identi...-Task; Group Ident...-Social; KFB-AK ... Kohäsionsfragebogen Basketball-Aufgaben-kohäsion; KFB-BK ... Kohäsionsfragebogen Basketball-Beziehungskohäsion
Tabelle 5. Zusammenhang zwischen Mannschaftskohäsion und anderen psychischen Variablen
Studie 15 | Burnout | Unge- wissheits-toleranz | Ängst-licheit: Zuver-sicht | Sportl. Selbst-konzept | Selbst-wirks., emot. Belas-tung | Selbst-wirks., Trainer unsym-patisch | Zielorient: AV | Zielorient Aufgaben-bezogen | Perfekt. Ansprüche |
AUF | -.22** | .23** | .20* | .34** | .35** | .23** | -.34** | .29** | .19** |
SOZ | -.24** | .22** | .25** | .40** | .21* | -.25** | .21* | .18* |
Anmerkung: * p < .05; ** p < .01; AUF ... Aufgabenkohäsion; SOZ ... Sozialkohäsion
Tabelle 6. Zusammenhang zwischen Mannschaftskohäsion und Angstvariablen
Studie 16 | Selbstpräsen-tationssorgen CSPCI-D | soziale Körperbauangst SPAS-D | Allgemeine Ängstlichkeit HADS-D/A | soziale Bewertungsangst SANB | Wettkampfangst
SAS-D |
AUF | -.02 | -.07 | .06 | -.08 | -.06 |
SOZ | .04 | -.22 | -.01 | -.02 | .06 |
Anmerkung: CSPCI-D ... Competitive Self-Presentation Concern Inventory (deutsche Übersetzung); AUF ... Aufgabenkohäsion; SOZ ... Sozialkohäsion ; SPAS-D = Social Physique Anxiety Scale (deutsche Übersetzung); HADS-D/A = Deutsche Form der Hospital Anxiety and Depression Scale: Angstskala; SANB = Skala „Angst vor negativer Bewertung“; SAS-D = Sport Anxiety Scale (deutsche Übersetzung)
Tabelle 7. Zusammenhang zwischen Mannschaftskohäsion, Motivation und Trainingsklima
Studie 17 | TEOSQ-D Task | TEOSQ-D Ego | TMCSQ-D Aufgabenklima | TMCSQ-D Wettbewerbsklima |
AUF | -.12 | -.27** | .09 | -.27** |
SOZ | .19 | -.04 | .29** | -.01 |
Anmerkung: * p < .05; ** p < .01; AUF ... Aufgabenkohäsion; SOZ ... Sozialkohäsion; TEOSQ-D = Task and Ego in Sport (deutsche Übersetzung); TMCSQ-D = Motivationales Trainingsklima (deutsche Übersetzung)