Interpretation WAI-S
Eine Einschätzung darüber, ob Ihre persönlichen Werte beim WAI-S für somatische Angst und Besorgnis "niedrig", "normal" oder "hoch" sind, lässt sich herstellen, indem Sie Ihre individuellen Ergebnisse, mit denen anderer Sportlerinnen und Sportler vergleichen.
Die folgenden Ausführungen geben Hinweise zur Interpretation ihrer individuellen Werte. Es ist unbedingt zu beachten, dass es sich hierbei um VORLÄUFIGE Interpretationshilfen (Normen) handelt. Zudem ist in der Wissenschaft umstritten, ob für aktuelles Erleben überhaupt „Normen“ entwickelt werden können/sollen. Die bisherigen Auswertungen zeigen, dass sich Frauen und Männer offenbar in ihren Durchschnittswerten unterscheiden. Zusätzlich zu den Gesamtnormwerten werden deshalb in der Klammer die Normwerte für Frauen und Männer getrennt angegeben.
Was bedeuten die Zahlenwerte für mich als Sportlerin / Sportler?
Manchmal ist es so, dass eine erhöhte Neigung in Wettkampfsituationen mit Anzeichen von Angst zu reagieren, eine verringerte Leistungsfähigkeit im Wettkampf oder auch im Training zur Folge hat.
Dem Vergleich Ihrer persönlichen Ergebnisse mit denen der Referenzgruppe können Sie Hinweise entnehmen, ob der Faktor Wettkampfangst für Ihre persönlichen Wettkampfleistungen problematisch sein könnte.
Gegebenenfalls können Sie dann auf weiterführende sportpsychologische Literatur zum "Psychologischen Training im Sport" zurückgreifen oder vielleicht auch eine psychologische Beratung vom Fachmann ersuchen.
Skala "Somatische Angst"
- Liegt ihr Wert für die "Somatische Komponente" zwischen 4,64 und 9,90 (M: 4,27 - 8,96; F: 5,13 - 10,61) dann liegen sie in einem normalen Bereich. Das deutet darauf hin, dass sie körperlich weder auffällig stark noch zu wenig reagieren. Damit liegen sie in einem ausgeglichenen Bereich.
- Liegen sie mit ihrem Wert über 9,90, zeigt sich eine hohe somatische Angstkomponente. Das deutet darauf hin, dass sich bei ihnen starke somatische Reaktionen zeigen. Sie sind spürbar aufgeregter als der Durchschnitt, was sich problematisch auf ihre Leistung auswirken könnte.
- Liegt ihr Wert unter 4,64, dann zeigen sie eine geringer ausgeprägte somatische Angst. Das heißt, sie sind in der Wettkampfsituation weniger aufgeregt und zeigen dementsprechend weniger körperliche Reaktionen.
Skala "Besorgnis"
- Liegt ihr Wert für Besorgnis zwischen 5,18 und 10,38 (M: 4,62 - 8,88 ; F: 6,06 - 11,34) dann liegen sie in einem normalen Bereich. Das heißt, sie haben in einer Wettkampfsituation weder auffällig starke noch zu geringe Selbstzweifel, was als relativ unproblematisch zu beurteilen ist.
- Liegen sie mit ihrem Wert über 10,38 ist die Besorgniskomponente sehr ausgeprägt. Das heißt in der Wettkampfsituation reagieren sie verstärkt mit Selbstzweifel.
Liegt ihr Wert unter 5,18 ist ihre Besorgniskomponente nicht sehr ausgeprägt. Das heißt, sie zweifeln geringfügiger an sich selbst und an ihrer Leistung, als der Durchschnitt.
Skala "Zuversicht"
- Liegt ihr Wert für die Zuversicht zwischen 9,26 und 14,32 (M: 10,29 - 15,15; F: 8,64 - 13,28), liegen sie in einem normalen Bereich. Das bedeutet wiederum, dass sie in der entsprechenden Wettkampfsituation an ihre eigenen Fähigkeiten glauben, sich aber darüber hinaus weder über- noch unterschätzen.
- Liegen sie mit ihrem Wert unter 9,26, ist die Zuversichtskomponente nicht sehr ausgeprägt. Das heißt, sie haben in der konkreten Situation ein eher geringeres Selbstbewusstsein.
- Liegen sie mit ihrem Wert über 14,32, ist die Zuversichtskomponente überdurchschnittlich ausgeprägt. Das heißt sie zeigen in der Wettkampfsituation ein hohes Selbstbewusstsein.