Verband

Der Deutsche Eishockey Bund e.V. (DEB) wurde 1963 gegründet. Mitglieder im DEB sind die Clubs der DEL, die Vereine, die am Spielbetrieb der Oberliga, der Frauenbundesliga, der DNL oder einer anderen vom DEB ausgerichteten Spielklasse angehören sowie die 16 Landeseissportverbände. Es sind ca. 24.700 Personen im DEB organisiert.

Risikobewertung

Das Risiko, ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma (Gehirnerschütterung) zu erleiden, ist im Eishockey hoch. Die Inzidenz pro 1000 Athlete Exposures variierte von 0,1-0,3 im Training bis 0,72-1,81 im Wettkampf (Ruhe, Gansslen & Klein, 2014; Biasca, Wirth & Teger, 2002; Molsa et al., 1999; Tegner & Lorentzon, 1996; Tegner & Lorentzon, 1991)

Der befragte Experte gab ein hohes Risiko seiner Sportler an und hat in den letzten Jahren häufig (10-30 Mal) die Diagnose Schädel-Hirn-Trauma gestellt. Diese traten alle im Wettkampf und nicht im Training auf.

Medizinische Betreuung

• Intensiver Austausch bei einem leichten Schädel-Hirn-Trauma findet mit der medizinischen Abteilung des Vereins und dem Trainer statt
• es werden Neurologen und Physiotherapeuten hinzugezogen
• Leitlinie des Schädel-Hirn-Trauma-Managements ist das „ 4. Konsenus Statement der Concussion in Sports Group (PDF, 202KB, Datei ist nicht barrierefrei)“

Diagnostik

• SCAT3 (PDF, 839KB, Datei ist nicht barrierefrei) Baseline-Testung ist Lizensierungsvoraussetzung und wird vor jeder Saison vom Mannschaftsarzt durchgeführt
• Erstdiagnostik „On Field“ (auf dem Spielfeld) erfolgt im Eishockey mittels klinischer Beurteilung
• an der Sideline (an der Seitenlinie) werden Module der SCAT-Testung durchgeführt
• Vereinsindividuell wird auch der ImPACT-Test eingesetzt
• das Return-to-Competition Protokoll (RTP) erfolge anhand der Empfehlung zum stufenförmigen Protokoll der Concussion in Sports Group (PDF, 611KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Prävention

• flexiblere Banden,
• Polsterungen und Protektoren
• Trainingsprogramme zur Stärkung der Nackenmuskulatur
• erhöhte Strafen bei Check (bezeichnet jede Form von Behinderung des Gegenspielers durch Körperkontakt) von hinten (Einführung 2013)

Quelle

Die hier stehenden Informationen und Daten sind der Expertise zum Thema „Schädelhirnverletzungen im deutschen Spitzensport“ entnommen.

Expertise (PDF, 6MB, Datei ist nicht barrierefrei)